Am 03.06.2024 begrüßte die gefma-Lounge Bayern Nürnberg in Kooperation mit dem Projekt „Klimapakt2030plus – Energiewende in der Metropolregion Nürnberg“ zahlreiche Teilnehmer im „Energie Campus Nürnberg e.V.“ zu dem Vortrag „Anspruchsvolle energetische Standards zur Erreichung der Klimaneutralität für kommunale Gebäude“.

Angefangen hat Eva Anlauft, Leiterin der Abteilung Zentrale Aufgaben beim Hochbauamt der Stadt Nürnberg, und diskutierte in Ihrem Vortrag die Ziele der Stadt Nürnberg bezüglich des Neubaus und der Sanierung kommunaler Gebäude. Das Umsetzungskonzept sieht vor, bis 2035 einen klimaneutralen Gebäudebestand hinsichtlich Strom und bis 2050 hinsichtlich Wärme zu erreichen. Somit müssen alle Bauvorhaben im Stadtrat betreffs ihrer  Auswirkungen auf den Klimaschutz beurteilt werden. Die Stadt Nürnberg hat daher Leitlinien zum energieeffizienten, wirtschaftlichen und nachhaltigen Bauen und Sanieren bei städtischen Hochbaumaßnahmen entwickelt. Frau Anlauft veranschaulichte die Maßnahmen mit zahlreichen, konkreten Projektbeispielen und Erfahrungen. Die Stadt Nürnberg entwickelte zudem ein Bewertungssystem zur Beurteilung der Auswirkungen von Neubau- und Sanierungsmaßnahmen auf den Klimaschutz, den sogenannten „Nachhaltigkeits-Check“, der ab dem 01.02.2022 bei Projekten ab 500.000 Euro als Beilage zum Objektplan eingeführt wurde.

Anschließend konnte Paul Horn, Technischer Leiter im Gebäudemanagement bei der WBG KOMMUNAL GmbH, in seinem Sparrings-Referat wertvolle Einblicke in die „Erfahrungen im Betrieb von Neubauprojekten für die Stadt Nürnberg“ geben. Dabei hob er als zentrale Ziele des Energiemanagements die gewerkeübergreifende Analyse, die Ermittlung von Optimierungspotenzialen, die Umsetzung von Einsparmaßnahmen, den Nachweis der Einsparungen, das Controlling der Gebäudefunktionen und den Vergleich mit anderen Gebäuden hervor.

Im Zusammenhang mit diesen Zielen betonte er, dass die größte Herausforderung darin liegt, dass eine reine Energiemessung nicht ausreicht. Erst durch die Kombination von Energiemessung und regelbasiertem technischem Monitoring können Fehlfunktionen entdeckt werden. In der Praxis bleiben diese Fehler jedoch oft lange unbemerkt und führen zu einem erhöhten Energieverbrauch. Besonders problematisch ist also die stetig wachsende Komplexität der technischen Gebäudesysteme.

Die informativen und anschaulichen Präsentationen führten zu zahlreichen Fragen, die im abschließenden Networking ausführlich weiter diskutiert wurden. Ein Dank gilt den Sponsoren der gefma-Lounge Bayern-Nürnberg für ihre Unterstützung.