Weniger ist mehr – das neue Netto-Null-Firmengebäude der Alpha IC GmbH

Bald ist es so weit und wir beziehen unsere nachhaltigen Arbeitswelten im neuen Firmensitz auf dem Bamberger Lagarde-Campus. Das Besondere an dem Bürogebäude mit drei Geschossen und einer Bruttogesamtfläche von 2.079 m² ist nicht nur das frugale Konzept „Weniger ist mehr“. Es gibt weitere spannende Aspekte, die dieses Pilotprojekt für nachhaltiges Bauen besonders machen. Zum Beispiel die partnerschaftliche Zusammenarbeit zwischen Bauherrn und Generalunternehmer, der Zech Bau SE, im Rahmen des Bauvertragsmodells „Garantierter Maximalpreis“ (GMP). Die Entwicklung eines Brutto-Mietkonzepts oder auch die bewusste Auswahl von Lieferanten mit regionaler Wertschöpfung, kurzen Lieferwegen oder Recycling-Produkten im Angebot.

Über allem steht die zentrale Zielsetzung, ein Haus ohne stationäre Heizung mit einer Netto-Null-Bilanz im Betrieb dank Indach-PV-Anlage zu realisieren. Die zentralen Prämisse bei der Planung lauteten deshalb „efficiency first“ und "Weniger ist mehr". So ist ein Effizienzgebäude 40 (NH-Klasse) angelehnt an Passivhaus-Standards entstanden. Bauherr ist unser geschäftsführender Gesellschafter, Sebastian Hölzlein, dem es elementar wichtig ist, dass das Gebäude auf den gesamten Lebenszyklus gesehen so wenig wie möglich Ressourcen und CO2 verbraucht und emittiert. Wir, die Alpha IC GmbH zusammen mit den Kolleg:innen der Serthoror GmbH, werden auch Hauptnutzer:innen des dreigeschossigen Bürogebäudes sein und dieses Ende Februar 2025 beziehen. Im zweiten Obergeschoss stehen bis zu drei einzelne Büroeinheiten mit einer Gesamtfläche von 418 m² für die externe Vermietung zur Verfügung. Der Bruder des Bauherrn, Christian Hölzlein, hat mit seinem Unternehmen "Hölzlein Ingenieure" die TGA-Planung für die RESI übernommen.

Das Gebäude trägt den Namen RESI, weil dieses Akronym aus den Begriffen "Responsibility, Excellence, Sustainability und Innovation" unsere Haltung als Nachhaltigkeitsberater:innen sympathisch auf den Punkt bringt. Die Alpha IC GmbH zeichnet dementsprechend für das Energiekonzept, die Bauphysik und die Begleitung der DGNB- Zertifizierung sowie der Zertifizierung mit dem Qualitätssiegel Nachhaltiges Gebäude (QNG) verantwortlich. Die bauphysikalischen Anforderungen und Ergebnisse der thermischen Simulationen waren auch für die Architekten, das vielfach ausgezeichnete Büro hehnpohl architektur bda aus Münster, Rahmenbedingungen ihrer Entwurfsarbeit.

Im Folgenden sind hier einige wesentliche Nachhaltigkeitsaspekte der RESI als innovatives Konzept skizziert:

  • Ergebnisse aus der GEG-Bilanzierung: Endenergie (hier Strom): ca. 24.400 kWh/a -> 1.220 TWh über 50 Jahre
  • Ergebnisse aus der GEG-Bilanzierung: CO2-Emissionen: ca. 11.600 kg/a -> 580 t CO2 über 50 Jahre
  • Verwendung von RC-Beton und RC-Schotter sowie Re-use-Klinkern als Beitrag zur Kreislaufwirtschaft
  • Indach-PV-Anlage mit einer Netto-Null-Bilanz im Betrieb über den Jahresverlauf
  • Im Rahmen der Ökobilanz erreicht die RESI 100 von 100 Punkten.
  • Bei der Ökobilanzierung nach den Rechenregeln der QNG erfolgt die Ermittlung der projektspezifischen Anforderungswerte in Anlehnung an das Referenzgebäudeverfahren (GEG); diese Anforderungen (Aufwand an Primärenergiebedarf und Treibhauspotential) werden - Stand März 24 - um ca. 5% unterschritten
  • Materialökologie gemäß DGNB-Stufen erreicht Qualitätsstufe 3
  • Nachhaltigkeitszertifizierung (AIC):
  • Für die RESI ist eine DGNB Gold Zertifizierung das realistische Ziel 
  • QNG: das Mindestziel ist das Erreichen eines QNG PLUS-Siegels
  • GEG (Förderung nach Bundesförderung effizienter Gebäude BEG ES40 NH): die Anforderungen aus dem Gebäudeenergiegesetz werden um ca. 15% unterschritten: wir erreichen ein Effizienzgebäude 40, Mindestvorgabe nach GEG ist ein „Effizienzgebäude 55“


Wir möchten gerne mit der RESI zum Nachmachen motivieren und inspirieren, weil wir damit alle:

o   einen Beitrag zur Erreichung der Klimaneutralität leisten

o   Vorbildfunktion und Motivation zur Nachahmung durch andere KMU sein können

o   zur Transformation des Immobiliensektors beitragen

o   für Flächen- und Social Sharing im Rahmen des frugalen Gebäude- und Betriebskonzepts plädieren

o   einen innovativen Beitrag zur Gestaltung eines (neuen) Quartiers leisten können